Samstag, 4. April 2015

Rentier aus dem Erdofen - oder doch aus dem Dampfbackofen

Es wird Ostern. 4 Tage frei. Was kochen wir denn da?


Eier? Na klar!


Na da müssen wir aber noch ein wenig üben. Mit Eiern? Langweilig! Big Dislike!

Ich möchte was Besonderes bruzzeln. In der Gefriertruhe dann die Überraschung: 1,7 kg. tiefgefrorener Rentier-Braten. Cool!

Hier die Infos von der Packung: Rentierbraten aus der Keule, tiefgefroren, von KÖVER Wildspezialitäten. Erlesenes Wildfleisch aus Sibirien. Genießen Sie Rentierfleisch von unvergleichlich würzigem Geschmack! Die Rentiere leben in der unberührten Tundra Sibiriens in natürlicher Umgebung mit viel Bewegung. Sie ernähren sich ausschließlich von den dort wachsenden Kräutern und Gräsern und das Fleisch besticht durch einen einzigartigen, aromatischen Geschmack.

Hört sich vielversprechend an.

Und die Zubereitung? Na klar, im Dutch Oven. Und wo ist denn mein Erdofen? Ah da!


Lange nicht danach geschaut. Aber was ist das? Statt eines Erdofens ist hier plötzlich ein Brunnen.


Statt kochen ist hier wohl erstmal Wasser schöpfen angesagt. Oh Mann, ich wusste gar nicht mehr, wie breit und tief das Loch war.


Eine Badewanne Wasser später. Jetzt erst mal trocken föhnen.


Ich hab mich aufgemacht, die ersten Frühjahrs-Kräuter zu sammeln. Im Starzeltal wurde ich fündig. Bärlauch - so weit das Auge reicht. Ganz frisch.


Danach war's dunkel und ich hab den Ofen zugedeckt. Am nächsten Morgen die böse Überraschung: Es regnet. Der Boden ist nass wie ein Schwamm und der Ofen läuft wieder mit Wasser voll. Das war's dann mit dem Rentierbraten aus dem Erdofen.


Aber nachdem die Zutaten schon bereit liegen versuchen wir stattdessen einfach unseren Dampfbackofen.


Die Zutaten für mein Rentier-Rezept:

- 1,7 kg Rentierbraten
- Wurzelgemüße (Karotten, Pastinaken)
- Kräuter / Gewürze (Bärlauch, Pimpinelle, Thymian, Rosmarin, Wachholderbeeren, Lorbeerblätter, Piment, Salz, Pfeffer)
- geschälte Maronen
- Butterschmalz


Den Rentier-Braten habe ich mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit Bärlauch, Pimpinelle, Piment und Maronen gefüllt und mit Küchengarn zusammen geschnürt.


Den so vorbereiteten Rentier-Braten in einer Kasserole in Butterschmalz von allen Seiten scharf anbraten. Eigentlich wollte ich ja das Rentier in einem Römertopf zubereiten. Aber der war leider zu klein. Daher bleibe ich bei der großen Kasserole. In den Fleischsud habe ich 250 ml Gemüsebrühe geschüttet. Ich habe einen Dünsteinsatz hineingestellt, darauf das Wurzelgemüse, dann den Rentier-Braten und die Kräuter darauf verteilt. Dann das Ganze 1,5 Stunden bei 120 Grad in den Dampfbackofen - höchste Dampfstufe.

Danach sah das Ganze so aus:


Die Kerntemperatur bei Rentier-Braten sollte etwa 65 Grad betragen. Geschafft!


Jetzt bin ich gespannt...


Klasse. Genau auf den Punkt!


Sieht das nicht genial aus? Das Wurzelgemüse ist übrigens ebenfalls genau auf den Punkt und bissfest.


Den Sud habe ich mit 250 ml Barolo verfeinert und dann ganz langsam reduziert. Lecker!

Jetzt kann Ostern kommen!

Frohe Ostern allen Lesern! Und auf ein tolles Jahr in der Wilden Küche. Wir sehen uns draußen. Und demnächst ist es trocken. Dann schauen wir wieder nach dem Erdofen. Versprochen!